Früher hatten die Mitarbeitenden eines Unternehmens sehr ähnliche kulturelle Hintergründe und teilten meist auch ihre regionalen Wurzeln. Diese Zeiten sind vorbei. Die kulturübergreifende Zusammenarbeit wird immer mehr zum Normalfall. Kultur ist schwer zu greifen. Sie ist unsichtbar und hat mit Emotionen zu tun. Eine Unternehmenskultur wird von den Menschen geprägt. Diese haben unterschiedliche Verhaltensweisen, Werte und eigene Lebenserfahrungen. Was diese Menschen im Idealfall verbindet, ist ein gemeinsames Ziel zu erreichen und dass schlussendlich alle am gleichen Strick ziehen.
Wir wissen alle, die kulturübergreifende Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Doch die Kompetenzen müssen erst gelernt werden. Einzelne Verhaltensweisen können sichtbar sein wie zum Beispiel Sitzungs- und Begrüssungsrituale. Doch die subjektiven Werte und Glaubensätze einer anderen kulturellen Gruppe sind nicht immer so einfach erkennbar. Es kann geschehen, dass die eigenen Vorstellungen und Werte bei anderen auf Kopfschütteln stossen oder dass gar der eigene Ansatz nicht mehr funktioniert. Man ist gezwungen, innezuhalten und zu hinterfragen, zuzuhören und zu akzeptieren, dass die eigene Art und Weise zu arbeiten, Konzepte anzugehen und Projekte erfolgreich umzusetzen nur eine unter vielen Möglichkeiten ist. Jeder Mensch ist durch seine Kultur anders konditioniert und reagiert und agiert dementsprechend.
Verantwortungsbewusste Führungskräfte wissen: Menschen erreichen ihr Leistungspotenzial erst, wenn Sie ihre Arbeit mit ihren persönlichen Zielen und Wertvorstellungen in Einklang bringen können. Eine Unternehmenskultur ist immer vorhanden. Eine Orientierung aber entsteht erst, wenn alle die gleichen Ziele haben und diese auch benennen können. Wenn die Betroffenen auch die Vision und Strategie verstehen, und sich Stärken und Chancen aus Individualitäten und Gemeinsamkeiten ableiten lassen.
Das bedeutet, gute Führungskräfte bringen die Ziele des Unternehmens mit den vielseitigen Interessen ihrer Mitarbeitenden in Übereinstimmung. Sie stehen in Verantwortung. Die Menschen im Unternehmen orientieren sich in der Regel an den Vorgesetzten. Wir wissen, Sozialkompetenz fungiert vor allen Managementmethoden. Doch Sozialkompetenz ist nicht so einfach erlernbar. Respektive, es ist ein lebenslanger Lernprozess und somit nicht naturgegeben. Die einen sind vielleicht talentierter in der Kommunikation zwischen Menschen. Doch die situative jeweilige Gewichtung und Bedeutung muss immer neu ausgehandelt werden. Das bedingt in erster Linie, dass wir uns mit der eigenen Kultur und den eigenen Werten auseinandersetzen. Will ich die Zukunft gestalten, muss ich erst die Werte kennen und eine Idee haben, wie die Zukunft überhaupt ausschauen soll.
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Unternehmerin und Präsidentin der Wirtschaftsfrauen Schweiz